Vier große Trends im Bereich HR und Recruiting werden das Jahr 2020 prägen. So steht es jedenfalls im Global Talent Trends Report, der vom Jobnetzwerk Linkedin durchgeführt wurde. 7089 HR-Verantwortliche und 660 Millionen Linkedin-Mitglieder, darunter auch 14 Millionen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz wurden dafür befragt. Wer es in aller Kürze wissen möchte: »The 2020s will be all about putting people first.« So formuliert es jedenfalls der Report. Doch was bedeutet das eigentlich?

_01. Employee Experience

Mit diesem im Bereich HR und Recruiting immer wichtigeren Schlagwort ist in erster Linie die Beziehung zwischen einer Arbeitnehmerin oder einem Arbeitnehmer und dem Unternehmen gemeint. Und zwar von der Bewerbung bis zur Pension. Ziel sollte also sein, dass sich die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter als Teil des Unternehmens, also gesehen, gehört und damit auch verantwortlich fühlt. Das spiegelt sich bereits in den Firmen wider: 77 Prozent der Unternehmen arbeiten laut dem Bericht derzeit daran, diesen Bereich zu verbessern. Nicht nur bei der Mitarbeiter*innenbindung spielt diese Beziehung eine wichtige Rolle, sondern auch dann, wenn es darum geht, die sogenannten besten Köpfe ins eigene Unternehmen zu holen. Schließlich zählt für viele Menschen heute sehr viel mehr als nur ein gutes Gehalt.

»Employee experience is about doing things with and for your employees, not to them« – Mark Levy, Former Head of Employee Experience at Airbnb and Allbirds

_02. People Analytics

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Datenanalysen erheblichen Einfluss auf das Personalwesen haben und Personalentscheidungen auch häufig auf Basis dieser Daten getroffen werden. Wie aus dem Report hervorgeht, konnten sich die dafür notwendigen IT-Maßnahmen bislang nur Großkonzerne leisten. Das ändert sich momentan jedoch stark, weil Anbieter von günstigeren Tools auf den Markt drängen.

»If we build trust and use people data ethically, then we can unlock significant value both for the organization and for the people who work for it« – David Green, Executive Director at Insight222

_03. Internal Recruiting

Auch bei internen Besetzungen spielt das Thema Mitarbeiter*innenbindung eine zentrale Rolle. So kann im Report nachgelesen werden, dass Mitarbeiter*innen ihren Unternehmen im Schnitt länger treu bleiben, wenn der internen Personalbeschaffung eine größere Durchschlagskraft beigemessen wird. Außerdem geht aus dem Report hervor, dass bei 73 Prozent der Befragten diese Form des Recruitings immer mehr an Bedeutung gewinnt.

»None of us get to ‘own’ an employee. If someone’s hiring an employee from your team, that’s not poaching. That’s two managers collaborating for the win of the company« – Chuck Edward, Head of Recruiting at Microsoft

_04. Multigenerational Workforce

Beim weiterhin zentralen Thema Diversität spielen natürlich auch Altersstrukturen eine wichtige Rolle. Dabei muss vor allem darauf geachtet werden, dass das Altersspektrum in vielen Unternehmen immer breiter wird. Dadurch ergeben sich klare Herausforderungen in der Zusammenarbeit, die durch ein optimales Umfeld und Arbeitsklima abgefedert werden müssen. Und nicht nur das: Die Mitarbeiter*innen müssen erkennen, dass sich der Austausch zwischen Jung und Alt positiv auf die Erfolgsbilanz des Unternehmens auswirkt. Der Studie zufolge haben dies die Personaler bereits erkannt: 89 Prozent der befragten Personaler glauben, dass eine multigenerationale Belegschaft die Firma zu größeren Erfolgen führen kann.

Kleine Zusatzinfo:

Im vergangenen Jahr lauteten die vier Trends: Soft Skills, Work Fexibility, Anti-Harassment Practices und Pay Transparency.

Darüber hinaus finden wir es natürlich sehr schade, dass in der Studie fast nur Männer zu Wort kommen und die Zitate in diesem Artikel deshalb auch sehr männlich dominiert sind.