Was war die Herausforderung bei der Gründung von Robo Wunderkind?

Als ich auf der Technologiekonferenz Pioneers meine Mitgründer Rustem Akishbekov und Yuri Levin traf, beschlossen wir gemeinsam einen edukativen Roboter zu entwickeln, mit dem jeder programmieren lernen kann. Von Beginn an war es uns ein Anliegen, Robotik leicht zugänglich zu machen und einen neuen Ansatz für digitale und technische Bildung zu schaffen, der bereits Kinder im Vorschulalter anspricht. 2014 gewannen wir mit unserer Idee einen Startup Pitch und konnten die Gewinnsumme für die Entwicklung unseres ersten Prototyps verwenden, welcher mit einer Kickstarter-Kampagne im Herbst 2015 gelauncht wurde. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch unterschätzt hatten: Die Weiterentwicklung unserer Hardware würde weit mehr Zeit in Anspruch nehmen, als ursprünglich geplant.

Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

In dieser intensiven Phase konnten wir viele Erkenntnisse gewinnen – beispielsweise lassen sich manche Prozesse nicht beschleunigen, ohne einen Qualitätsverlust zu riskieren und das stand für uns nicht zur Debatte. Letztendlich konnten wir 2017 mit einem Produkt auf den Markt starten, auf das wir sehr stolz sind und welches inzwischen nicht nur zahlreiche Preise gewonnen hat, sondern in diesem Jahr von der Education Alliance Finland auch zum zweiten Mal in Folge als pädagogisch wertvoll ausgezeichnet wurde.

© Robo Wunderkind

Was zeichnet Robo Wunderkind aus?

Wir haben unser Robotik-Kit so entwickelt, dass bereits Kinder im Alter von fünf Jahren einen spielerischen und intuitiven Zugang zu Technik, Robotik und Coding erfahren können. In diesem Alter läuft das kognitive Bewusstsein auf Hochtouren und das Erlernen neuer Fähigkeiten kann besonders gut gefördert werden. Mit farbcodierten Modulen, die sich zu verschiedensten Robotern zusammenstecken und über eine App programmieren oder live steuern lassen, lernen die Kleinsten grundlegende Fähigkeiten aus dem MINT-Bereich. Das Besondere: Die Bausteine können in unendlich vielen Variationen zusammengesetzt werden, sodass das Spiel immer spannend bleibt. Mit einem speziell entwickelten Curriculum mit steigender Lernkurve, können immer neue Skills dazugelernt werden und auch größere Kinder bleiben mit Spaß bei der Sache.

Was muss ein EduTech Startup haben, um langfristig auf dem Markt erfolgreich zu sein?

Wir sind mit unseren Lernrobotern nicht nur in Privathaushalten vertreten, sondern unterstützen mittlerweile in über 50 deutschsprachigen Schulen, Kindergärten und pädagogischen Einrichtungen den Lehrplan in Puncto digitaler Bildung. Dieses Geschäftsmodell zahlt sich für uns aus, denn die Innovationskraft in Österreich boomt derzeit – auch was den Digitalisierungsfortschritt an Schulen angeht. Aber: Um langfristig erfolgreich zu sein, ist es wichtig die richtigen Partner an seiner Seite zu haben. Nachhaltig und eng zusammenarbeiten ist in unserer herausfordernden Branche von großer Bedeutung. Wir pflegen den Kontakt zu unseren Distributoren und Resellern gern persönlich und sind auch oft selbst vor Ort.

Ihre nächsten Pläne mit Robo Wunderkind?

Uns liegt sehr am Herzen, Kinder für MINT-Beruf zu begeistern und ihnen die nötigen Fähigkeiten dazu spielerisch an die Hand zu geben. Hier gilt es: So viele Kinder wie möglich erreichen und sie auf die digitale Zukunft vorbereiten. Unser Ziel ist es, in den nächsten drei Jahren zum führenden Anbieter für pädagogisch wertvolles Robotik- und Programmier-Spielzeug in der DACH-Region zu werden – privat und im Einsatz in Schulen. Doch das bedeutet auch dranzubleiben.

Mit welchen Maßnahmen möchten Sie den Erfolg beibehalten?

Der technologische Fortschritt steht nie still und so werden auch wir unsere Produkte, unsere Lehrpläne und unser Online-Angebot an Webinaren und Lern-Challenges stetig weiterentwickeln. Derzeit steht der Launch unserer dritten Produktgeneration bevor, die unter anderem auch eine neue App beinhalten wird. Zudem arbeiten wir an der Schwarmrobotik, sodass die Roboter in Zukunft miteinander kommunizieren können.

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