© Geiserich77, CC-BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

»Über den Wolken, raus aus dem Winternebel«

Matrei i. Osttirol / Tirol / Österreich

Für alle ehemaligen Dorfkinder und Stadtliebhaber*innen unter euch: Ich weiß, wie lebendig uns die Stadt fühlen lässt. Jeden Tag und zu jeder Uhrzeit das tun zu können, was frau möchte und vor allem wie frau es möchte, gibt uns das Gefühl der absoluten Freiheit und Unabhängigkeit. Das lässt uns gerne zu Höchstleistungen aufdrehen, wodurch wir uns aber gerne auch mal durch den Überschuss an Möglichkeiten überfordern lassen. Plötzlich beginnt unsere von Herzen geliebte Stadt ihr Gesicht als »drittunfreundlichsten Stadt der Welt« mehr und mehr zu zeigen und wir fühlen uns, inmitten des Wiener Grants, wie das letzte passende Puzzleteil. Was ein Kurztrip in ein österreichisches Kaff (wie eben Matrei) daran verändern kann? Es entschleunigt, nährt und rückt den Kopf wieder gerade. Warum? Weil man/frau dazu gezwungen wird nichts zu tun – also aus der gedanklichen To-Do Liste für ein paar Tage auszusteigen. Die knapp 1000 Höhenmeter des Dorfes sorgen fast immer für gutes Wetter, was sich perfekt für eine Rundum-Belüftung des Kopf eignet. Durchatmen ist also angesagt. Es findet sich endlich mal wieder Zeit zum Lesen und Ausruhen, aber auch für ein Bad mit einem guten Glas Wein. Und das Beste nach einem Kurztrip auf’s Land? Schon nach nur drei Tagen spürt man die Liebe zur Stadt, den Menschenmassen, der Anonymität und der vielseitigen Auslastung wieder wie beim ersten Mal. Give it a try!

© Jean Eti, CC BY-SA 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

»Nah und doch so fern?«

Budapest / Ungarn

Viele von uns wollen einfach mal kurz raus. Keinen großen Aufwand in Organisation oder Anreise. Beim Gedanken daran, auch nur eine zusätzliche Kleinigkeit organisieren zu müssen, stellen sich bei vielen schnell die kleinen Nackenhärchen auf. Das muss auch nicht sein, denn ich hab‘ da was für euch: Ein Kurztrip nach Budapest mit dem Zug. Schnappt euch eure beste Freundin oder einfach euer Lieblingsbuch und eine kleine Tasche mit dem Nötigsten und auf geht’s. Ein entspannter Tag in Budapest könnte mit einem Spaziergang an der Donau und anschließendem Brunch in einem der vielen raffinierten Cafés begonnen werden. Weiter geht’s mit Rad oder Hop-On Hop-Off Bus, um sich die vor Geschichte nur so strotzende Stadt anzusehen. Im Restaurant angekommen: Genießt die Kalorien, wie ihr sie schon lange nicht mehr genossen habt und bummelt anschließend ein wenig durch die kleinen Shops im jüdischen Viertel. Für den Abend muss man/frau sich unbedingt die berühmten Ruinenbars ansehen, die das Abtauchen in eine andere Welt ganz einfach möglich machen. Doch das ist noch lange nicht alles, was die Stadt zu bieten hat. Egal ob Wohlfühlen in der Thermenoase, das Lesen eines viel zu oft schon weggelegten Buches im Apartment mit Ausblick oder das volle Kulturprogramm – es ist Zeit mal wieder etwas für sich selbst zu tun!

»Andere Welten entdecken«

Accra / Ghana

Für alle, die von unserer vor Vielseitigkeit strotzenden Welt einfach nicht genug bekommen können und deren Abenteuerlust jegliche Bequemlichkeit übersteigt, kommt hier ein ganz besonderer Herzensplatz von mir: Accra in Ghana. Es ist, als würde man eine komplett andere Welt entdecken. Die Menschenmassen am Wiener Hauptbahnhof lassen sich nicht mit jenen am Makola Market in Accra vergleichen. Ein Farbenmeer aus Perlen, traditionell gemusterten Stoffen und lokalen Lebensmitteln findet hier seinen Platz. Hintereinander bahnt man sich den Weg durch Tausende von Menschen, wobei ständig die Namen der Produkte gerufen werden, sodass man sich bei der Suche nach Gebrauchsgegenständen vermehrt auf sein Gehör verlassen kann. Umhüllt von tropisch feuchter Luft wird man von Sinneseindrücken nur so überwältigt. Menschen begegnen einem mit Neugierde und Gastfreundschaft. Bei einem »Coconut-Stop« wird kurz Halt gemacht, um den Kreislauf mit etwas frischem Kokosnusswasser wieder in Schwung zu bringen. Sobald der Einkauf mit dem Tro-Tro (alte Kleinbusse, die als öffentliche Verkehrsmittel verwendet werden) und total durchgeschüttelt nach Hause gebracht werden konnte, wird damit begonnen auf Gasherden oder bei offenem Feuer gemeinsam Jollof-Reis (eine Art scharfer Tomatenreis) zu kochen. Aber Vorsicht: Die Essensportionen sind gigantisch und wenn es eine oberste Regel gibt, dann ist es »EAT ALL«. Und glaubt mir, wenn ich euch sage »EAT ALL«, dann ist das auch so. Denn niemand legt sich gerne mit einer »Ghanian Mama« an. Ghana bietet unterschiedlichste Landschaften, Leute, Kulturen und Speisen und wird euer Bild von der Welt noch einmal völlig verändern. Wer weiß, vielleicht sind Sie ja bereits bei der nächsten Krönung dabei?

Egal ob österreichisches Bergdorf oder ghanaeische Riesenmetropole, was ich mit dieser Liste sagen möchte, ist: Nehmt euch Zeit, schaut auf euer Jahr zurück und sucht euch eure persönlichen »places-to-be« heraus. Schwelgt etwas in Erinnerungen und wenn es sich gut anfühlt, kann ich nur sagen: Vermehrt sie im kommenden Jahr! Und damit wünsche ich euch einen schönen Rückblick aufs Jahr 2019, einen schönen Abschluss und einen frischen und energiegeladenen Start ins Jahr 2020. Wir seh’n uns da!