»Lass dir nie sagen, dass du etwas nicht kannst, weil du ein Mädchen bist« lautet ein wichtiger Satz den Christina Meinls Vater der Tochter mit auf den Weg gab. Wahrscheinlich wäre die Nutzung des Plurals hier passender, denn Christina Meinls berufliche Wege waren mehr als vielfältig. Bevor sie 2010 in das Familienunternehmen einstieg, bestritt Christina Meinl ihren eigenen beruflichen Weg als klinische tropische Mikrobiologin und Humanmedizinerin. Mittlerweile verantwortet sie die Bereiche Innovation und digitales Marketing im Traditionsunternehmen. Ein großer Umstieg? Eigentlich gar nicht, wie sie im Gespräch mit Martha Schultz erläutert, denn Fähigkeiten wie Entscheidungsfreudigkeit, analytisches Denken und Durchhaltevermögen sind in beiden Berufen gefragt. Außerdem möchte Christina Meinl die Dankbarkeit, die sie die Medizin gelehrt hat, auch in der Wirtschaft leben.

Als zukünftige Präsidentin der SCA (Anfang 2020 wird Christina Meinl die Präsidentschaft der Specialty Coffee Association übernehmen) ist ihr das Thema Nachhaltigkeit ein besonders großes Anliegen. Logisch eigentlich, denn in einem Unternehmen, das seit mehr als 155 Jahren als Familienunternehmen geführt wird, ist nachhaltiges Wirtschaften ohnehin ein großes Thema. Mit kompostierbaren To-Go-Bechern und vielen anderen Initiativen und Ansätzen spielt bei der Julius Meinl Coffee Group das Nachhaltigkeitsthema aber auch auf vielen anderen Ebenen eine wichtige Rolle.

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In ihrem Unternehmen widmet sich die zweifache Mutter aber auch verstärkt dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Job. »Ich habe das Frau-Sein nie als Hürde empfunden, sondern immer als Gelegenheit und Möglichkeit. Mit dem richtigen Fokus und einem konkreten Ziel vor Augen ist alles machbar«, sagt sie im Gespräch mit Martha Schulz. Der Fokus, von dem sie hier spricht, ist ihr deshalb so wichtig, weil sich damit ein anhaltendes schlechtes Gewissen vermeiden lässt. Mit Hingabe und geschärftem Fokus lässt sich nämlich auch das andauernde Grübeln nachhaltig verbannen. »Frauen haben sehr oft ein schlechtes Gewissen. Entweder deshalb, weil sie zu Hause sind und nicht arbeiten oder weil sie im Job eingespannt sind und deshalb gerade nicht bei der Familie sein können. Mit ausreichend Fokus lässt sich beides gut machen«, so Christina Meinl. Die Marketingexpertin ist auch eine große Befürworterin der Väterkarenz. »Ich habe gesehen, dass es nachhaltig ist«, fasst sie zusammen. Nachhaltigkeit spielt bei der Julius Meinl Coffee Group also auf vielen verschiedenen Ebenen eine entscheidende Rolle. Genauso wie die Verschmelzung und gegenseitige Anreicherung von Tradition und Innovation, die in Christina Meinl ihren perfekten Ausdruck findet.

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